Das Recht auf freie Meinungsäußerung bei der Auszeichnung „MLK (Martin Luther King) Held der Menschenrechte“


Ist künstlerischer Ausdruck ein Menschenrecht?

Gemäß der Vorsitzenden der International Foundation for Human Rights and Tolerance ist er das ganz bestimmt. Und zwar so sehr, dass die erste jährliche „Martin-Luther-King-jr.-Auszeichnung als Held der Menschenrechte“ im Gebiet Los Angeles an Glenna Boltuch Avila ging, eine bildende Künstlerin und die Leiterin des Partnerschaftsprogramms „Gemeindekünste – California Institute of the Arts“ (CAP). Sie wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet, es Jugendlichen aus den ärmeren Vierteln der Städte durch Kunsterziehung zu ermöglichen, ihr Recht auf künstlerischen Ausdruck auszuüben.

Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte lautet:

„Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, an Meinungen ohne Einmischung festzuhalten sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

Ein Beispiel für Glenna Boltuch Avilas eigene Ausübung dieses Rechts ist eine bekannte Sehenswürdigkeit in Südkalifornien. Seit dreiundzwanzig Jahren schmückt ihr fröhliches Wandgemälde „Los Angeles Freeway Kids“ den Hollywood-Freeway an der Ausfahrt zum Museum für Moderne Kunst und grüßt jede Woche Millionen von Menschen, wenn sie in die Innenstadt von Los Angeles fahren.

Glenna Boltuch Avila beschreibt CAP als ein Engagement „für die Vorstellung, dass die Kunst unserem Leben Bedeutung und Zweck verleiht und dass es kein größeres Geschenk für die Jugend unseres Landes gibt als die Fähigkeit, die Kultur unserer Zeit zu erschaffen, in Frage zu stellen und kritisch zu prüfen.“ CAP erreichte mehr als 300.000 Kinder in vierzig Schulen im Bezirk Los Angeles mit seinem Kunstprogramm. Stipendien im Wert von über einer Million Dollar wurden an Schüler der ärmeren Stadtviertel vergeben.

Die für die Academy-Auszeichnung nominierte Schauspielerin Anne Archer verlieh Glenna Boltuch Avila die Auszeichnung. Anne Archer bestärkte ihr eigenes Engagement für Menschenrechte und künstlerischen Ausdruck letztes Jahr, als sie „Künstler für Menschenrechte“ gründete, eine Gruppe mit der Zielsetzung, „Künstler mit dem gemeinsamen Anliegen zusammenzubringen, das Bewusstsein für Menschenrechte überall auf der Welt anzuheben“.

Das Auszeichnungsprogramm „Held der Menschenrechte“ wurde letztes Jahr im März von Youth for Human Rights International zusammen mit der Menschenrechtsabteilung der Scientology Kirche International, Künstler für Menschenrechte und der International Foundation for Human Rights and Tolerance verkündet. Die Auszeichnung, durch die Menschen bestätigt werden, deren Arbeit einen oder mehrere Artikel der Allgemeinen Erklärung verbreiten oder unterstützen, wird an „gewöhnliche Menschen, die Ungewöhnliches tun“, verliehen.

Glenna Boltuch Avila und ihr Programm sind überhaupt nicht „gewöhnlich“, aber sie hat bestimmt das Recht auf den Titel „Held der Menschenrechte“ verdient.